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Das war unser OPEN SOIL Workshop.

Es hat uns Großstadt-Menschen richtig Spaß gemacht in der Erde zu buddeln und dabei echt viel zu lernen. Richtig cool, dass sich einige Jugendliche im Park ganz spontan beteiligt haben. So spannend war der Biologie-Unterricht wahrscheinlich noch nie.


Die Bodenforscher_innen von Meidling


In der Biodiversitäts-Grätzloase Mandlgasse ging`s los. Die beiden Berliner_innen Fenja und Anna moderierten den Workshop und gaben uns dort schon eine erste Einführung. Wer hat schon einmal vom Begriff Bürger_innen-Wissenschaft gehört? Was ist das Open Soil Atlas Projekt eigentlich genau? Warum ist die Bodenqualität so wichtig?


Sehr beeindruckend, wieviel die jüngsten Teilnehmer_innen wissen und dass sie so aktiv mitdiskutiert haben.




Nach diesen ersten Ausführungen spazierten wir gemeinsam in den Hermann-Leopoldi-Park und ließen uns im Bereich des Kinderspielplatzes nieder.


Wir haben uns in vier Gruppen aufgeteilt und an verschiedenen Standorten mit den Bodenproben begonnen. Jede Gruppe sollte ca. 20 x 20 x 20cm großes Loch graben und die Erde in bereitgestellte Behälter füllen. Diese wurden anschließend in verschiedenen Testvorgängen analysiert.



Drei Gruppen durften in eher begrünten Bereichen arbeiten. Richtig schwer war es für die vierte Gruppe, die in dem eher unattraktiven, sandigen Bereich ihre liebe Mühe hatte. Für den wissenschaftlichen Vergleich war es dann umso wichtiger, denn erst dadurch haben wir den beeindruckenden Unterschied der Böden kennengelernt.



Nun wurden die Löcher gegraben. Jede Gruppe sollte an der jeweiligen Teststelle ca. 20 x 20 x 20cm ausgraben und die Anzahl der vorgefundenen Regenwürmer notieren.


Alle Erkenntnisse wurden in das App "Epicollect" hochgeladen. Anhand eines geführten Fragebogens konnten auch wir als Anfänger_innen den Boden fachgerecht bewerten.


Solche Fragen werden zum Beispiel dort gestellt:

Erfasse den anthropogenen Einfluss (in Bezug auf die menschliche Verschmutzung) in dem Gebiet. Ihr glaubt gar nicht welchen Dreck die Menschen dort hinterlassen. Grauslich!


Erfasse, ob andere biologische Aktivität im Boden vorhanden ist.

Außer Regenwürmern war aber leider nichts im Boden zu finden. Aber die waren cool! Für manche Kinder war es das pure Abenteuer und eine echte Mutprobe sie ganz nahe zu beobachten oder gar zu berühren.



Anschließend wurde das Bodenprofil erfasst.

Bewerte, ob ein gesunder Oberboden und/oder Unterboden vorhanden ist.

Das erkennt man an den Farbunterschieden der Schichten. Das Manual von Fenja und Anna hat uns ganz genau aufgezeigt, welche Unterschiede es gibt. Mit Maßstab und Foto wurde das Erdloch dokumentiert und ebenfalls im App hochgeladen.



Dann kam ein echtes Highlight! Im Dienste der Wissenschaft mit dem ausgehobenen Material herum-gatschen und kneten. Herrlich! Und niemand schimpft weil wir schmutzig wurden! Ganz im Gegenteil ...


Jede/r hat eine eiergroße Bodenprobe leicht angefeuchtet und dann richtig fest geknetet. Und dann ... sollten wir die Erde in der Handfläche zu einem Band und anschließend vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger zusammendrücken.

Das App wollte da von uns wissen ob das Ergebnis kleiner als 2,5cm, zwischen 2,5 und 5cm oder länger als 5cm wurde.



Nun hieß es, die Bodenproben in Einmachgläser zu füllen und mit den Fingern so weit wie möglich nach unten zu drücken, um den Porenraum zu verringern. Diese Höhe mit einem Stift markieren und dann Wasser einfüllen, bis das Glas 3/4 voll ist.


Let`shake it, baby! Jetzt mussten wir unsere Gläser mindestens drei Minuten lang richtig schütteln, zumindest bis die Proben ganz aufgelöst waren. Dann sollten sie ca. 10 Minuten lang ruhig auf dem Tisch stehen bleiben.


WOW! Nach kürzester Zeit zeichneten sich bereits die unterschiedlichen Schichten ab.

Ganz unten Sand, darüber Schluff, dann Ton und ganz oben organisches Material. Mit einem Lineal misst man diese Schichten und stellt so den prozentualen Anteil fest.



Dank des tollen Manuals sind wir nun fast schon echte Boden-Wissenschafter_innen!



Zum Abschluss machten wir dann noch den ph_Test.

Eine Handvoll Erde in ein flaches Gefäß, etwas Wasser dazu, um die Erde zu einer cremigen Paste zu verwandeln. Das App leitet uns weiter an und möchte, dass wir Essig dazugeben. Echt jetzt! Und wenn es nun zischt, sollen wir einschätzen ob es viel oder nur ein bisschen zischt.


Es hat ordentlich gezischt! Das nennt man "Alkalinitätstest".



Das war ein richtig beeindruckender Workshop. Ach wäre doch der Biologie-Unterricht auch immer so spannend, greifbar und lustvoll!

Du könntest dir das App auch gerne selbst runterladen und weiterforschen.


Vielen Dank an Fenja und Anna, dass ihr euch MEI MEIDLING ausgesucht habt, um erstmals in Wien so einen spannende Workshop gemeinsam mit Bürger_innen zu machen.

Viel Erfolg noch im Finale der Masterarbeit im Rahmen des Studiums "Transition, Innovation and Sustainability Environments" auf der Donau Universität Krems!


Und übrigens ... die Löcher haben wir natürlich wieder zugeschaufelt, die Regenwürmer liebevoll ihrem Boden zurückgegeben und gleich den Mist von anderen weggeräumt.












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