Die ersten Hitzetage im Jahr 2022 mit über 30 Grad haben uns erreicht ... und schon suchen wir den erlösenden Schatten. 🌱🌿🍃 Und das ist erst der Anfang!
Das Grätzl um den Meidlinger Markt weist den zweithöchsten UHVI Wert auf der Hitzekarte der Stadt Wienauf. (Urban Heat Vulnerability Index).
Wir kennen das alle. In der warmen Jahreszeit heizen sich Asphaltflächen, Fassaden und die Dächer der Marktstände so extrem auf, dass die Schanigärten leer sind und viele Kunden ausbleiben. Die besten Markisen und größten Sonnenschirme helfen hier nur wenig. Aufgrund ihrer Gebäudeanordnung und -struktur sind Märkte generell Hitzespots in urbanen Ballungsräumen.
Trockenheit und brütende Hitze auf dem Gehsteig in der Ignazgasse.
Im Jahr 2019 gab es in Wien 38 Tage mit über 30°C und 40 Tropennächte über 20°C (Quelle: ZAMG). Im Jaht 2020 wurden in Wien 46% mehr Sommertage (> 25°C) als in den Jahren vor 1990 gezählt. (Quelle: Klimafonds). Laut internationalen Studien werden diese Zahlen rasant weitersteigen und urbane Hitzeinseln immer größere Probleme verurachen. (Quelle: Weltklimarat IPCC). Welche Kosten daraus entstehen, kann man der COIN-Studie entnehmen. (COIN: Costs of Inaction)
In nur sieben Jahren wird Wien ein Klima wie in Skopje haben.
Wir haben uns daher die Frage gestellt ... was wäre, wenn ... luftige Laubengänge Schatten und höhere Luftfeuchtigkeit spenden würden?
Nord-Südgänge mit luftigen Blätterdächern.
In jedem Längsgang, also parallel zur Ignaz- und Rosaliagasse, könnten luftige Laubengänge gebaut werden, die erholsamen Schatten und Luftfeuchtigkeit spenden. Im Sommer ist das Blätterdach am dichtesten, nämlich genau dann, wenn die Sonne am unerträglichsten ist und uns das Leben schwer macht.
Durch Hitzeperioden und Tropennächte wird auch der Aufenthalt in den Wohnungen zunehmend zur Strapaz. Nicht jeder kann oder möchte eine mobile Klimaanlage aufstellen, die viel Geld kosten und zudem unfassbare Energieverschwender sind.
Der Markt könnte auf diese Art sogar zum erweiterten Wohnraum werden.
Der Mittelgang wird wesentlich attraktiver und lädt zum Verweilen ein.
Das Rankgerüst wird durch eine leichte Konstruktion aus Seilsystemen gebildet.
Bodengebundene Pflanzen ranken sich nach oben und bilden ein luftdurchlässiges Blätterdach. Im Frühjahr, wenn die Sonne noch angenehm wärmt, sprießen die Blätter. Vielleicht gibt es dann auch ein kitschig-schönes Blütenmeer.
Alleine die Vorstellung macht schon Lust auf einen duftenden Kaffee mit Kuchen oder einem köstlichen Mittagessen darunter.
Ein Laubengang würde auch die stark befahrene Ignazgasse deutlich aufwerten
und Platz für Schanigärten bieten.
Idee & Konzept: ©EIGENSINN by Sigrid Mayer
Visualisierungen: Helmut Telefont
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