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Miteinander und Füreinander

Miteinander in einem Haus mit seinen Nachbarinnen und Nachbarn zu leben, kann sich manchmal wie eine Herausforderung anfühlen. Doch es zahlt sich aus, die Menschen, mit denen wir unter einem Dach oder im Grätzl wohnen, etwas besser kennenzulernen, weil sie uns in vielen alltäglichen Situationen zur Hilfe kommen können und eine gute Nachbarschaft einfach glücklich macht.

Seit dem Start unserer Initiative MEI MEIDLING haben wir unzählige solcher Glücksmomente erleben dürfen. Wir haben so viele Nachbar_innen aus dem Grätzl kennengelernt. Damen und Herren, die seit fünfzig Jahren hier leben und wunderbare Anekdoten erzählen können oder Menschen, die gerade eben hergezogen sind und sich mit uns gemeinsam engagieren wollen.


Dazu gehört zum Beispiel unser Straßenkehrer Gerhard, der seit 36 Jahren unser Grätzl pflegt und wirklich zu jedem Winkel eine amüsante Geschichte erzählen kann. Oder die immer fröhliche und schwungvolle Frau Gruber, die aufmerksamste Postlerin Wiens, Furat aus dem Fladenladen, der immer einen Gesundheitstipp parat hat oder das freundliche „Wie geht es Ihnen heute?“ von Aret, dem Gewürzhändler. Die Geschichten ließen sich noch lange fortsetzen.

Warum die Leute plötzlich miteinander reden, Geschichten erzählen und sich freundlich grüßen? Weil wir den ersten Schritt gemacht haben und Interesse signalisiert haben.

Weil uns unsere Nachbar_innen nicht egal sind, ganz im Gegenteil.

Weil wir die Lebensgeschichten jener Menschen kennenlernen möchten, die hinter der Wand zur Nachbarwohnung oder im Grätzl ums Eck wohnen.

Einfach weil sie alle unser Leben bereichern.

Wir haben Räume und Möglichkeiten angeboten, die so einladend waren, dass man sich unkompliziert und treffen konnte. Wir haben zum Beispiel zwei Grätzlhotel-Zimmer temporär als Klima-Grätzl Büro geöffnet oder den öffentlichen Raum begrünt und möbliert und damit konsumfreie Aufenthaltsbereiche geschaffen. Die Grätzloasen in der Rosaliagasse und Mandlgasse sind schon zu kleinen Nachbarschaftszentren geworden. Und wir veranstalten jährlich das Klima-Grätzl Fest, das auf vielfältige Weise anregt, sich selbst mit der Verbesserung des eigenen Grätzls zu beschäftigen.


Der Erfolg war und ist nachhaltig wirksam und sehr beeindruckend. Und wir haben noch ganz viele coole Ideen.

Mittlerweile verstehen wir uns fast als Gastgeber_innen für eine gute Nachbarschaft.


Wir vom Verein MEI MEIDLING wünschen uns ein aktives Grätzl und eine lebendige Nachbarschaft und möchten mit unseren Aktivitäten einen Anreiz dafür geben, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner besser kennenlernen und den öffentlichen Raum gemeinsam so gestalten, dass man sich dort gerne aufhält, Zeit mit seinen Nachbarinnen und Nachbarn verbringt und in dem man sich wohl fühlt.


Umso mehr freut es uns, dass ca. 1.900 Anrainer_innen des Grätzls rund um den Meidlinger Markt im Herbst 2021 persönlich angeschrieben wurden, sich an der Weiterentwicklung unseres Grätzls zu beteiligen.


Herr Bezirksvorsteher Wilfried Zankl lud zu einer ersten Partizipationsveranstaltung in die Volkshochschule Längenfeldgasse ein, um herauszufinden, was sich die Bewohner_innen wünschen, welche Ideen und auch welche Fragen sie haben. Der Verein MEI MEIDLING präsentierte seine Vision für das Klima-Grätzl Untermeidling, die Gebietsbetreuung und magistratische Dienststellen gaben Einblicke in ihre Arbeit und standen für Fragen zur Verfügung.


Die Gebietsbetreuung GB* hat rund um unser Meidlinger Klima-Grätzl Fest auf der Straße Befragungen durchgeführt, um herauszufinden welche Veränderungen sich die Besucher_innen und Anrainer_innen vorstellen, was ihnen für die klima-fitte Zukunft des Grätzls wichtig ist. Der coole Ignaz und das Lasten-Fahrrad waren immer dabei.

Die Auswertung der oben genannten Veranstaltungen und Fragebögen ergab ein mehr als eindeutiges Bild, das sich übrigens exakt mit all unseren Erfahrungen aus den letzten eineinhalb Jahren deckt.


Bei der Veranstaltung in der Längenfeldgasse wünschten sich ca. 80 % der Teilnehmer_innen „umfassende Veränderungen und größere Neugestaltungen“, sowie deutlich mehr Verkehrssicherheit.


Bei der Befragung der GB* stimmten neun von zehn Personen für mehr Bäume und Pflanzen im Straßenraum, acht von zehn für sichere und breite Gehwege sowie begrünte Dächer und Fassaden. Dagegen finden es nur drei von zehn Teilnehmer_innen wichtig, Parkplätze rund um das Haus vorzufinden. Hier gibt’s mehr Infos: https://www.gbstern.at/themen-projekte/bleib-cool-ignaz/ignaz-wills-wissen/

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